Der Schreibtisch ist ein Arbeitsplatz, nicht mehr und nicht weniger. Und als Arbeitsplatz sollte er so funktional wie nur eben möglich eingerichtet sein. Trotzdem kennt wohl jeder Papierstapel, die so groß sind, dass sie sich neigen wie der Schiefe Turm von Pisa. Kinderzeichnungen, Fotos und zu lesende Fachmagazine und Bücher liegen mehr oder weniger ungeordnet herum, die Ablagen sind voller beantworteter und unbeantworteter Korrespondenz, und irgendwo dazwischen befinden sich auch noch Notizzettel, Stifte, Radiergummis und ein Laptop samt Zubehör …
Die einen nennen es kreatives Chaos, die anderen chaotische Organisation. Der Titel ist letzten Endes egal. Wichtig ist, dass der Schreibtisch morgens bei Arbeitsantritt so organisiert und übersichtlich ist, dass wirklich gearbeitet werden kann. Und zu diesem Ziel gibt es nicht den einen, für alle gültigen Weg. Aber es gibt einen Tipp, der jedem und jeder Schreibtischtäter/-in hilft: Bei Dienstende sollte der Schreibtisch in den Zustand versetzt werden, in dem man ihn am nächsten Morgen gerne vorfinden würde (Tipp Nr. 1). Allein über diese einfache Regel wird sich über wenige Wochen eine Routine einschleifen (Tipp Nr. 2: Konsequenz), deren Ergebnis zwar kein leergefegter, aber ein arbeitsfähiger, funktional eingerichteter Schreibtisch ist. Und mit ein bisschen Übung reichen bei Arbeitsende fünf bis zehn Minuten, um Ordnung zu schaffen.
Pauschal gesagt: Alles, was zum Arbeiten gebraucht wird, gehört auf den Schreibtisch. Manche Menschen sind reine Computertäter. Andere schreiben viel von Hand. Wieder andere verrichten lesebasierte, vergleichende Arbeiten – an dem Bildschirm oder tatsächlich mithilfe von Printmedien. Tipp Nr. 3 besagt, dass nur das auf den Schreibtisch kommt, was wirklich jetzt gerade konkret benötigt wird. Alles andere, und das ist Tipp Nr. 4, gehört in schreibtischnahe Ablagesysteme. Je öfter das Material benötigt wird, desto näher am Schreibtisch sollte es sich natürlich befinden. Rollcontainer, offene Rollregale oder Beistellwagen und -tische (die es nicht nur im Büromöbelfachhandel gibt) haben sich da in der Praxis als hilfreich erwiesen. Wer es jetzt noch schafft (Tipp Nr. 5), die Sachen thematisch zu ordnen, hat eigentlich schon gewonnen.
Die Schreibtischplatte ist für das absolut notwendige Arbeitsgerät und die Dinge, die jetzt gerade aktuell in Bearbeitung sind, reserviert. Das heißt: Computer/Laptop sowie Bildschirm, Tastatur und Maus gehören hier hin. Ein Stift und ein Papier zum Schreiben für die „Handarbeiter/-innen“ unter uns ebenfalls. Externe Festplatten, Ordner zum Abheften, Stapel mit Briefen und dergleichen haben auf dem Schreibtisch selbst nichts verloren. Ein Telefon oder das Handy dürfen einen Platz bekommen, Drucker und Scanner nicht. Auch die Kaffeemaschine, die Topfpflanze und die Box mit dem Mittagessen haben auf der Platte nichts verloren. Tipp Nr. 6: Eine kleine private Note wie ein Foto der Familie oder des Partners/der Partnerin ist okay, es entspannt den Blick und hilft bei kreativen Denkpausen. Ebenfalls hilfreich sind Knetbälle und anderes Fingertrainingsgerät.
Wie bei allem, entwickelt sich auch die Ordnung auf dem Schreibtisch ständig. Trotz aller Konsequenz und täglichem flinken Aufräumen wird sich der Schreibtisch und seine unmittelbare Umgebung permanent verändern, und das ist auch gut so. Tipp Nr. 7 ist, das zuzulassen und es entspannt zu sehen. Immerhin verändern sich ja auch Aufgabenfelder und Projekte, so dass gelegentliches Umräumen der Regale und Ablagen um den Schreibtisch sowie der Rollcontainer durchaus sinnvoll ist.
Titelbild: © istockphoto – mactrunk
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