Dreidimensionalen Druck gibt es seit mittlerweile 20 Jahren. Bis vor einiger Zeit fanden 3D-Prints vor allem in der Medizin, in der Autoindustrie oder in der Spielzeugbranche Anwendung und hielten nach und nach auch Einzug in zahlreiche Wohnzimmer. Es gibt kaum etwas, das sich in einem 3D-Drucker nicht herstellen lässt und der Fantasie sind in Sachen Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Inzwischen hat auch eine Branche den dreidimensionalen Druck für sich entdeckt, die auf den ersten Blick nichts mit einer solchen Herstellungsweise gemein hat: Die Mode-Branche.
Sie erobert immer mehr die Laufstege dieser Welt und inzwischen können sich die Models sogar darin bewegen. Kleidung aus dem 3D-Drucker ist der letzte Schrei in der Modeszene und Designer wie Architekten präsentieren dem staunenden Publikum immer wieder neue Kollektionen und ausgefallene Stücke.
Im Grunde kann jeder mit einem entsprechenden Drucker 3D-Mode herstellen. Die weniger Talentierten können sich vorhandene Muster herunterladen, die Maße anpassen und so ganze Kleidungsstücke kreieren. Die besonders Kreativen können mit entsprechender Software ihre eigenen Designs entwerfen.
Bei 3D-Prints werden unterschiedliche Materialien verwendet – meistens handelt es sich dabei um Kunststoffe. Aber auch Metalldruck ist inzwischen möglich und es ist noch lange kein Ende in Sicht. Textilien stellen im Moment noch eine große Herausforderung dar – 3D Textildrucker gibt es noch nicht, wohl aber erste Ansätze für die Entwicklung gewebeartiger Strukturen.
Einen ersten Erfolg konnten die Designer von Continuum vermelden. Mit dem ersten 3D-gedruckten Nylon-Bademode gelang den Herstellern der erste Schritt auf dem Weg zur 3D-Mode. Inzwischen haben viele weitere Designer Geschmack am Erstellen von gedruckten Kleidern und Accessoires gefunden und ihre Kollektionen sind auf den Laufstegen der Welt zu bewundern.
Dabei besteht ein Kleidungsstück aus vielen einzelnen Teilen, die ausgedruckt und anschließend zusammengesetzt werden. Würde die Kleidung in eins gedruckt werden, könnte sich der Träger darin nicht wirklich bewegen.
Zunächst einmal ist da die Faszination des Neuen, des Unbekannten, das den Reiz der 3D-Prints ausmacht. Die Kleidungsstücke sehen futuristisch aus und passen perfekt in unsere technikbegeisterte, schnelllebige Welt. Dreidimensionale Drucker haben zudem das Potenzial, das in der Modeindustrie vorherrschende Diktat der Kleidergrößen zu brechen.
Mit dieser Technologie ist es nämlich möglich, Mode besonders schnell an individuelle Größen anzupassen und die Stücke dennoch in großen Mengen zu produzieren.
Für die Produkte sind keine großen Lagerkapazitäten erforderlich, da die Herstellung sehr schnell realisiert werden kann. Die Markteintrittszeit ist kurz – nach dem Entwurf oder nach einer Änderung des Designs kann sofort mit der Produktion begonnen werden. Auch lassen sich im Bereich der Accessoires besonders ausgefallene Formen und sehr kleine Details realisieren und die Stücke lassen sich bei Bedarf in Massen herstellen.
Alles in allem hat 3D-Mode großes Zukunftspotenzial und mit der Weiterentwicklung der Technologie sowie den sinkenden Preisen für die Herstellung werden uns in Zukunft noch viele weitere Kreationen aus dem 3D-Drucker erwarten. Eines Tages wird diese Mode vielleicht sogar den Einzug in unsere Kleiderschränke finden.
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