Früher war die Sache mit dem Mieten oder Kaufen recht einfach zu klären. Mieten war eher etwas für Unternehmer, wenn man von der Wohnungsmiete absah. Der Privatmann kaufte seine Gegenstände und sei es auf Ratenzahlungsbasis. So einfach lässt sich heute die Frage nach Mieten oder Kaufen nicht mehr beantworten.
Die moderne Zeit kennt sehr verschiedene Formen von Eigentums- oder Besitzeinräumungen. Dabei ist es oft nicht mehr einfach, zwischen Kauf und Miete zu unterscheiden. Es haben sich Mischvertragsformen etabliert. Während das klassische Leasing noch relativ simpel vom Kauf abzugrenzen ist, besetzen Mietkauf, Ballonfinanzierung und Kaufleasing Positionen dazwischen und machen die Abgrenzung von der Sache bereits schwierig. Alles, was man als Gegenstand für eine Zeitspanne nutzen kann, lässt sich heute auch mieten.
Oft kann man sich auch im Laufe eines Vertragsverhältnisses erst noch entscheiden, ob man eine Sache am Ende kaufen will.
Ob bei einer Immobilie das Kaufen oder Mieten lohnenswerter erscheint, ist von bestimmten Faktoren abhängig. Manche dieser Faktoren sind individuell, andere gesamtwirtschaftlich geprägt. Für den Kauf spricht zum Beispiel die anhaltende Niedrigzinsphase die günstige Finanzierungen ermöglicht.
Für einen Kauf sprechen hier auch der damit verbundene Aufbau eines Vermögenswertes für das Alter. Weiterhin ist es sinnvoller einen Gegenwert der Miete in die eigene Immobilie zu investieren als in fremde Kassen eines Vermieters. Gegen den Kauf spricht die sehr lange örtliche und zeitliche Bindung beim Immobilienkauf, die Wechselfälle des Lebens wie Scheidung, Krankheit und Arbeitsplatzwechsel nicht unbedingt erleichtert. Die Entscheidung für Kauf oder Miete bleibt insofern eine individuelle, obwohl man zurzeit wohl sagen muss, dass sich ein Kauf allgemein lohnt.
Was andere Güter angeht wie PC, Auto und mehr, ist es noch immer für den Unternehmer regelmäßig lohnenswert, solche Nutzgüter zu mieten und nicht zu kaufen.
Zum einen lassen sich die Mietraten als Betriebsausgaben absetzen, zum anderen kann der Unternehmer so immer über die neuesten Modelle verfügen, die ein entsprechendes Arbeitsergebnis garantieren. Finanziell gesehen profitieren Unternehmer über die steuerliche Schiene eher als der Privatmann.
Aber auch Privatleute können von Miet- und Leasingverhältnissen jeglicher Art profitieren, wenn sie es auch besonders schätzen, immer das neueste Gerät einer Reihe zu haben. Auch bei Gegenständen, die mit einem bestimmten Vertrag verbunden sind, wie etwa der Wlan-Router vom Internetbetreiber kann das Mieten des Gerätes praktisch sein, wenn man etwa öfter den Anbieter wechselt. Auch wenn man immer auf ein funktionsfähiges gerät angewiesen ist, kommt eine Art Mietverhältnis für Nutzgegenstände in Frage, da bei Defekt meist der Ersatz durch ein Neugerät vorgesehen ist.
Bei allen Vorzügen, die Miet- und Leasingverhältnisse jedweder Art aufweisen, ist auch immer zu kalkulieren, wie viel das Mieten im Vergleich zum Kauf kostet. Kaufe ich mit dem vereinbarten Mietzins quasi mehrfach den Mietgegenstand, macht eine Miete wirtschaftlich keinen Sinn. Auch teure Autoleasingverträge können für den Privatmann völlig überteuert sein, wenn er nicht die steuerlichen Privilegien eines Unternehmers genießt.
Noch immer sind es die Unternehmer, für die Mieten und Leasen meist günstig ist.
Finanzierungsmischformen geben aber auch zunehmend Privatleuten die Chance, günstiger zu mieten als zu kaufen. Kaufen bindet immer Kapital, was nicht immer gewollt ist. Entscheidend bleiben die Umstände des Einzelfalls.
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