Die 6 größten Malls der Welt befinden sich nicht in Amerika, wie man vielleicht annehmen würde, sondern vorwiegend in Asien und den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Iran. Sie sind so derart groß und bieten soviel an Angebot, dass es sich lohnt, sie genauer kennen zu lernen.
Ob Mall oder Shopping Center, Einkaufscenter, Super-Mall, Mega-Mall. Sie alle bezeichnen einen Komplex aus einer Aneinanderreihung verschiedenster Shops, Dienstleister, Gastronomie und Unterhaltungsangeboten.
Unterschieden wird vor allem hinsichtlich der geographischen Abdeckung und der Größe der Verkaufsfläche. Die kleineren Einkaufscenter (bis ca. 74000 m2), sind Anlaufstelle für den „schnellen“ Einkauf und decken die regionale Versorgung ab.
Die großen Malls/Shopping Center sind Anziehungspunkt für Konsumenten, die oft einen ganzen Tag darin verbringen.
Manche sogar mehrere Tage inklusive Unterbringung im integrierten Hotel in einer der größten Malls der Welt, um in den Genuss eines umfangreichen Shopping- und Unterhaltungs-Erlebnisses zu kommen.
Kinos, Hotels, Apartments und Tagungsräume, Sportangebote oder sogar ein Zoo vervollständigen das Angebot nach immer neuen Attraktionen, um potentielle Kundinnen und Kunden an zu ziehen.
In den USA und den meisten anderen Ländern wird von Shopping Malls, oder verkürzt „Mall„, gesprochen.
Bei besonders großen Malls wird auch der Begriff „Mega-Mall“ oder „Super-Mall“ verwendet. In Australien und einigen europäischen Ländern wird eher die Bezeichnung des Shopping-Center verwendet.
Ob nun Shopping Center oder Mall: hier ist die Sprache von den richtig, richtig großen Malls – den sechs größten Malls der Welt. Um zu den „Big 6“ zu zählen, benötigt es eine vermietete Fläche von zumindest 400.000 m2. Eine Fläche, die etwa 63 Fussballfelder entspricht!
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Ein Ranking, welche Mall nun führt, ist nicht klar festzulegen. Der Grund: die Malls können an verschiedenen Merkmalen gemessen werden. Entweder an ihrer Gesamtfläche, oder an der Fläche die vermietet wird, an der Anzahl der Shops oder der Kaufinteressenten.
Die Dubai Mall ist, was den Baufortschritt betrifft, noch nicht ganz so weit wie die Iran Mall. Die komplette Eröffnung wurde mit 2020 vorausgesagt, nun wird 2026 als realistisch angesehen. Mit einer Gesamtfläche von fast 2 Millionen m2 und davon etwa 900.000 m2 an Verkaufsfläche, wird sie alles toppen, was bis dahin an Shopping-Erlebnis da gewesen ist.
Doch schon jetzt bietet sie ihren Kunden über 1200 Shops, ein 5* Hotel, 22 Kinos und über 100 Gastronomie–Betriebe. Eine hohe Anziehungskraft geht vom größten Aquarium dieser Erde aus, das sich ebenfalls im der Dubai Mall befindet. Die Mall ist Teil des Burj Khalifa, dem weltweit höchsten Gebäude.
Die Iran Mall liegt zentral nahe Teheran, und ist von drei Flughäfen umgeben. Mit einer Gesamtfläche von 1.700.000 m2 und einer vermieteten Fläche von 350.000 m2 gehört sie zu den Superlativen in der Welt der Mega-Malls.
2020 wurde aufgrund der Covid19 Pandemie ein Notfallkrankenhaus in der Mall eingerichtet.
An die 700 Shops, einen über 20.000 m2 großer Hypermarkt, ein Atrium, eine Mode-Strasse, mehr als 200 Restaurants, einen Bücher-Garten, 12 IMAX-Kinos, ein Theater mit 2000 Sitzen, ein Familien Entertainment-Center, ein Museum und verschiedene Gallerien, drei Hotels inklusive einem 5* Luxus-Hotel, einem Konferenz-Zentrum und zwei, für den Iran typischen, Gärten, einer Glas-Halle, einer Moschee, dazu ein wundbarer Bazaar, Sportstätten wie eine Eishockey-Halle und einem Indoor-Tennisplatz, Bowling und Fitness-Center. Die Iran Mall beeindruckt durch ihre immense Größe und bezaubert durch ihren orientalischen Flair und ein Übermaß an Luxus, der sofort jedem Besucher gefangen nimmt und staunen lässt.
Die Golden Resources Mall in Peking, China, zählt mit einer Bruttogeschossfläche von 680.000 m2 und einer Verkaufsfläche von etwa 560.000 m2 ebenfalls zu den Mega-Malls, und wird als Dritt-grösste Einkaufsmall Chinas benannt.
Mit über 1000 Shops, Gastronomie– und Dienstleistungsbetrieben versorgt sie die kauflustige Bevölkerung Pekings. Das war nicht immer so. Gerade am Beginn hatte das riesige Shopping-Center aufgrund seiner etwas abgelegenen Lage damit zu kämpfen, ausreichend Kunden zu gewinnen. Nun verbindet eine Bahn die Mall mit der Stadt.
Die SM City Tianjin ist Teil der philippinischen SM Prime Holdings, mit mehr als 100 Malls auf den Philippinen, und 7 in China – darunter die gigantische SM City Tianjin, die zu den größten Malls dieser Erde zählt. Die Architektur des Gebäudes zeigt sich aus der Vogelperspektive in Form einer dreiblättrigen Blüte.
Die Mall verfügt über 560.000 m2 Verkaufsfläche mit allen weltweit bekannten Marken, Restaurants, Entertainment und Dienstleistungsangeboten. Chinesische Kulturelemente dienen als Bezeichnungen für einzelne Abschnitte der Mall.
Die fünf Gebäude im Komplex sind nach den fünf chinesischen Elementen benannt. Ein ebenfalls der chinesischen Tradition folgender Wasser-, Holz- und Goldring, verbindet die einzelnen Bereiche in der Mall, während das Parkhaus im Erdring untergebracht ist.
Die Central Placa Westgate ist eine der größten Malls Thailands. Sie liegt nicht wie die meisten anderen großen Malls zentral in Bangkok, sondern etwas ausserhalb, nordwestlich von Bangkok in der Provinz Nonthaburi.
Durch eine gute Verkehrsanbindung von Autobahn und Schnellbahn gelangen die Kaufinteressierten bequem zur Mall. Attraktivität gewährleisten Shops wie ein riesiger IKEA und über 1000 Shops, Gastronomie und Entertainment-Angebote auf über 550.000 m2.
Lokalisiert mit einer Gesamtfläche von etwa 800.000 m2 ist die centralwOrld Mall in Thailands pulsierender Hauptstadt Bangkok.
Das centralwOrld hat eine bewegte Vergangenheit an Renovierungen, Funktionen und Namensänderungen.
Vom einstigen World Trade Center zum modernen 550.000 m2 Shopping-Center mit über 500 Shops und etwa 100 Gastronomie-Angeboten.
Weiters einem 5* Hotel, ein Kino mit 15 Sälen, ein Veranstaltungs-Center und einem riesigen Büro-Komplex, können Kaufbegeisterte aus Thailand und der ganzen Welt diesen nun hochmodernen Einkaufstempel genießen. Gut erreichbar mit der BTS-Skytrain.
Auch sie gibt es – die Malls, die um ihr Überleben kämpfen, und das mit Sicherheit sehr zahlreich, denn die Konkurrenz ist groß: als Beispiel sei hier die New South China Mall in Dongguan genannt.
Sie zählt zu den „Geister-Malls“ oder auch „Death Malls“. Fast alle der etwa 1500 Shops auf einer vermietbaren Fläche von 660.000 m2 stehen leer.
Mit einer Gesamtfläche von 892.000 m2 gehört sie zwar zu den Big 6, konnte aber bei der Gewinnung von ausreichender Kundschaft nicht Fuß fassen.
Gigantische Themenparks, eine Achterbahn, ein Hotelkomplex sowie der Nachbau der Arc de Triomphe (in Originalgröße!), sind dem langsamen Verfall preis gegeben.
Als Grund für mangelnde Kundschaft wird bei der New South China Mall vor allem die schlechte Einkommenssituation der Region in der die Mall liegt, genannt.
Die gigantischen Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro in dieses Mega-Shopping-Center wird als eine der größten Fehlinvestitionen unserer Zeit genannt.
Auch die Mall of Arabia (Dubai-Mall) oder die Iran Mall hatte und hat teilweise noch immer Probleme mit dem Baufortschritt, und Eröffnungen einzelner Bauabschnitte müssen immer wieder verschoben werden.
Wieder andere Malls verlieren viele Kunden durch aufwändige Renovierungsarbeiten, wie am Beispiel des centralwOrld in Bangkok.
Auch die Lage und die Verkehrszubringer sind entscheidend, ob eine Mall, auch wenn sie noch so aufwändig und luxuriös gebaut ist, überleben kann, wie das Beispiel der Central Placa Westgate zeigte.
Zu den größten Malls der Welt zu zählen, die auch Bestand haben und das investierte Geld wieder einspielen und in weiterer Folge Mega-Umsätze machen, bedarf es einem perfekten Zusammenspiel einer Vielzahl an Komponenten, die findige Unternehmer, wie beispielsweise die SM Prime Holding, zum Erfolg führten.
Sie wissen, was Kunden neben ihrem Bedürfnis nach einem Einkauf haben wollen, und wenn er noch so klein sein mag, wie der Suche nach einem paar neuer Schuhe: ein umfassendes Shopping und Entertainment-Erlebnis.
Eine Welt, in der sie ansonsten nicht zu Hause sind, voller Glitzer, Luxus, guter Düfte und cleanem Erscheinungsbild. Dazu traditionelle Elemente wie Gärten und architektonische Besonderheiten. Eine venezianische Gondelfahrt in einer Mall in China, oder eine halbe Stunde Eislaufen in einer Mall in Dubai.
Neue Eindrücke sammeln, gepaart mit Einkauf und Genießen. Shoppen, Essen, Trinken und ein besonderes Erlebnis, vielleicht gemeinsam mit der ganzen Familie, mit nach Hause nehmen. Das ist es, was die Kundinnen lieben und ihnen Shopping Malls, vor allem die der Sonderklasse, in Perfektion bieten. Eine win-win Situation für beide Seiten, denn why not?
Titelbild: ©iStock – Bhubeth Bhajanavorakul
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