Es gibt wohl keine zwei Ansichten darüber, dass das Internet den kompletten Einzelhandel verändert hat. Mit den vielen Shops im Internet und den hunderten Möglichkeiten, mit denen man an die gewünschten Produkte kommt, scheinen die normalen Läden in der Einkaufsstraße überflüssig zu werden. Was auf den ersten Eindruck wie ein natürlicher Wandel aussieht, ist auf den zweiten Blick ein Trugschluss. Auch der normale Laden an der Straßenecke oder das Einkaufszentrum in der unmittelbaren Nähe steht bei den Deutschen noch immer hoch in der Gunst.
Zuerst sollte man hinterfragen, wieso eigentlich das Shopping über das Internet in den vergangenen Jahren so beliebt geworden ist. Ein Blick auf die Meinungsumfragen zeigt dabei, dass es die Tradition der deutschen Versandhäuser ist, die die Scheu vor dem Geschäft im Internet nimmt. Mit Dienstleistern wie Otto, Neckermann oder Quelle gibt es schon seit Jahrzehnten den Einkauf über den Katalog.
Mit dem Internet hat sich nur das Medium geändert, über das sehr einfach bestellt werden kann. Natürlich ist auch der technische Fortschritt hilfreich bei der Entwicklung der Beliebtheit. Immer mehr Shops bieten eine breite Auswahl und die Möglichkeit zum Vergleich der Preise. Dienstleister wie Paypal machen das Bezahlen per Online-Payment zu einer sehr einfachen Angelegenheit.
Laut einer Studie des Branchenverbandes Bitkom kaufen inzwischen 63% der Deutschen regelmäßig im Internet ein. Im europaweiten Vergleich ist die Bundesrepublik dabei ganz vorne mit dabei. Allerdings sagt diese Statistik weniger aus, als man annehmen würde. Hier ein paar Eckpunkte:
Während der Einkauf über das Internet sich also einer immer größeren Beliebtheit erfreut, steigt auch die Zahl der Shops mit verschiedenen Produkten im Internet. Auch hier lohnt sich ein genauerer Blick, um die Präferenzen der Deutschen zu erkennen.
Die Deutschen geben in der gleichen Studie verschiedene Gründe an, warum sie darauf verzichten, im Internet mit dem Einkauf aktiv zu werden. Ganz weit oben steht das Argument, dass man die gekaufte Ware gerne anfassen möchte. Die Verbraucher wollen sehen, was sie kaufen. Ähnlich sieht es mit der Beratung aus. Besonders im hochpreisigen Bereich möchten sie von einem Experten beraten werden und sich nicht einfach durch das Internet klicken und auf die Suche nach einem Testsieger machen. Diese beiden Punkte sind noch immer der große
Dieses Verhalten zeigt sich auch, wenn man einen Blick darauf wirft, was die Kunden eigentlich im Internet kaufen. Ganz weit vorne steht bis heute der Buchhandel, der fast ausschließlich von Amazon dominiert wird. Danach folgen Kategorien wie Mode, Technik oder die schnelle Buchung einer Kurzreise oder eines Aufenthalts im Hotel. Geht es um eine lange Reise, wird wieder die Beratung im Reisebüro bevorzugt. Der Bereich Nahrung konnte sich – trotz vieler neuer Angebote – bis heute nicht bei den Deutschen durchsetzen. Sie fürchten um die Frische und die Qualität der Produkte, die sie im Internet bestellen.
Das Web ist mit seinen vielen Möglichkeiten mit Sicherheit eine Bereicherung für den Einkauf. Allerdings muss der Handel dadurch nicht verdrängt werden. Da viele Bereiche des Einkaufs weiterhin mit einer umfangreichen Beratung verbunden sind, wird auch der normale Trip in der Einkaufsstraße nicht aussterben.
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